2. Fashion im Kiez – Spinnen, Weben, Veredeln
23. Juni 2021
Jaya Bowry
Der Stoff, aus dem die Träume sind? So wird aus einer Faser ein Textil
Spinnen
Um Stoffe herzustellen, muss zunächst der Rohstoff zu einem Faden gesponnen werden. Daraus entstehen stabile Fasern, die wiederum zu einem Garn verarbeitet werden. Zur leichteren Verarbeitung müssen alle Fasern gewaschen, gekämmt und häufig chemisch behandelt werden.
Stoffherstellung
Die Garne werden im Anschluss gewebt oder gestrickt. So entstehen lange Stoffbahnen.
Bleichen, Färben und Veredeln
Um die Stoffe für unsere Kleidung zu färben, sie bügelleicht und knitterfrei sowie wasserabweisend zu machen, benötigt die Textilindustrie jährlich rund 250.000 Farbstoffe und vier Millionen Tonnen chemische Textilhilfsmittel, Laugen und Salze. Ein Großteil davon gelangt nach Gebrauch in die Kanalisation.
Konkret: Tiruppur in Indien gilt als eine der weltweit größten Textilstandorte mit über 2.500 Textilfabriken, 1.000 Färbereien und Bleichereien. Umweltstandards werden dort nur selten eingehalten: Allein die Färbereien leiten täglich rund 120 Millionen Liter teils ungeklärter Abwässer aus. Säuren, Laugen und Chloride sind gefährlich für Mensch und Umwelt: Sie verschmutzen das Grundwasser, führen zu Krankheiten der Bevölkerung und können ganze Regionen unbewohnbar machen.
Wasser
20 Prozent der weltweiten Wasserverschmutzung weltweit werden durch die Textilindustrie herbeigeführt: Wusstest du, dass eine Jeans in der Herstellung etwa 7.000 Liter und ein T-Shirt 2.700 Liter Wasser verbraucht? Für ein T-Shirt mit Aufdruck werden zusätzlich noch einmal 20 bis 30 verschiedene Chemikalien benötigt.
BESSER: Nicht alles, was aus Produktionsländern wie Indien oder China kommt, ist gleich schlecht: Sicherheit über eine ökologische, giftfreie und sozial korrekte Herstellung können Siegel geben wie: IVN Best, GOTS, der Grüne Knopf oder das Label der Fair Wear Foundation. Mehr Infos unter siegelklarheit.de
Craft & Handwerkstraditionen:
Gerade die Länder des globalen Südens haben hervorragende Handwerkstraditionen. Weitere Informationen hierzu bei den Fashion Changers
Weitere Informationen zu dem Thema Fast Fashion und Nachhaltigkeit im Rahmen der Ausstellung Fashion im Kiez:
Jaya ist eine echte Superheldin. Die (bald) promovierte Kulturanthropologin ist ebenso Expertin in Sachen nachhaltiger Konsum und Ressourcenschutz wie sie mit links als Eventmanagerin Konferenzen organisiert oder Konzepte strategisch entwickelt und umsetzt. Mit Lust auf besser leben ist sie schon seit Jahren im Kontakt und seit 2019 endlich fester Teil des Teams.
Ihre strukturierte Art zu arbeiten und parallel mit vollem Durchblick – gefühlt unendlich – viele Projekte zu koordinieren beeindrucken das gesamte Team.
Die frisch gebackene Mutter sagt, was sie denkt und ist eine echte Schafferin. In ihrer Freizeit philosophiert Jaya gerne über Ernährung im Fußballstadion und spielt Volleyball. Im Herzen hin- und hergerissen zwischen Frankfurt und Bad Nauheim lebt sie aktuell in der schönen Wetterau – wir vermissen sie schon in der Stadt am Main. Sie hat im Fach Kulturanthropologie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz zu (nachhaltigem) Ernährungsverhalten in Fußballstadien promoviert.