4. Fashion im Kiez – Transport und stationärer Handel
VERÖFFENTLICHT
23. Juni 2021
ÜBER DEN AUTOR
Jaya Bowry
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Miles…and more? Die Reise unserer Kleidung
Bevor ein Kleidungsstück bei uns landet, macht es eine Weltreise:
Rohstoffe
- Baumwolle kommt hauptsächlich aus China oder Indien, sie wird aber auch in afrikanischen Ländern, Usbekistan oder der USA angebaut. Synthetische Fasern werden häufig in China oder Indien produziert.
Spinnen, Weben, Veredeln
Gesponnen werden die Fasern zum Beispiel in der Türkei, von dort aus gehen sie als fertige Garne zum Weben zurück nach Asien, zum Beispiel nach China oder Taiwan. Dort werden sie im Anschluss direkt veredelt, das heißt gebleicht, gefärbt und chemisch behandelt, sodass die Stoffe weich und knitterfrei werden.
Konfektionierung
- Das Nähen des Stoffes zu einem Kleidungsstück, passiert dann häufig in Bangladesch, Korea, Kambodscha oder Vietnam.
Handel
- Nach einer langen Reise unter teilweise ökologisch und sozial fragwürdigen Bedingungen wird ein fertige Kleidungsstück zu uns in den Modehandel geschickt und hat im Schnitt rund 25.000 km zurückgelegt.
Damit ist die Reise noch nicht zu Ende:
- Der Online-Handel boomt und zeitgleich die Retouren. Die Rücksendequoten für Kleidung liegen bei schätzungsweise 60 Prozent. Mangelnde Qualität, schlechte Passformen oder einfach nur zu viel bestellt – Gründe für die Retoure des spontanen Fehlkaufs gibt es viele. Nur etwa 70 Prozent aller zurückgeschickten Waren werden wieder verkauft. Die restlichen 30 Prozent gehen als B-Ware in Outlets oder werden vernichtet. Nur ein ganz kleiner Teil kann recycelt werden, da die meisten Kleidungsstücke aus Mischfasern bestehen.
- Ein ähnliches Schicksal wird übrigens den nicht verkauften Pullovern, Hosen und Kleidern zuteil: Mehr als 2 Milliarden Kleidungsstücke werden jährlich auf dem deutschen Markt angeboten. Etwa 20 Prozent davon werden nicht verkauft.
BESSER:
- Lebenswerte Viertel in der Stadt neu entdecken! Es gibt viele kleine lokale Shops, die fair produzierte Mode (Fair Fashion) anbieten – wie zum Beispiel die teilnehmenden Geschäfte unserer Schaufensterausstellung! Die Beratung in den Läden hilft, Entscheidungen gezielter zu treffen, das neue Lieblingsteil zu finden und damit gleichzeitig den eigenen CO2-Fußabdruck kleiner zu halten. Support your local dealer!
- Und wo in Frankfurt? Zum Beispiel in Frankfurt Sachsenhausen, Bockenheim oder auch auf der Berger Straße!
- Wer trotzdem an faulen Tagen oder bei Regenwetter nicht auf Online-Shopping verzichten möchte: Fair Fashion-Marken und Online-Händler bieten in ihren Webshops häufig einen guten Service. Beratungs-Chats sowie ausführliche Größen- und Maßtabellen helfen dabei, genau das richtige Lieblingsteil zu finden.
Weitere Informationen zu dem Thema Fast Fashion und Nachhaltigkeit im Rahmen der Ausstellung Fashion im Kiez: