Im Kulturbetrieb fallen erhebliche Mengen an Material an, ob bei Ausstellungsaufbauten, Bühnenbildern, Requisiten oder der Herstellung von Kunstobjekten. Die Produktion und gegebenenfalls Entsorgung dieser Artefakte erzeugt einen enormen CO2–Fußabdruck, der durch eine effiziente Mehrfachnutzung, beispielsweise im Rahmen eines „Materialkreislaufs in Kulturbetrieben“, reduziert werden kann.
Die Vorteile eines regionalen Materialkreislaufs liegen auf der Hand: Er reguliert den Material– und Energieumlauf und kann Modellort einer „zirkulären Ökonomie“ sein: Material– und Werkstoffströme, die oft in die Entsorgung und die Maximierung von Abfall münden, werden in neue soziale, künstlerische und ökologische Nutzungen umgeleitet. Der Materialkreislauf im Kulturbetrieb bündelt damit gleich zwei wesentliche Aspekte des Klimaschutzes: Zum einen spart er Energie und Ressourcen ein. Zum anderen vermag er es, Kulturschaffende und Rezipierende für einen nachhaltigen und energieeffizienten Umgang mit Materialien zu sensibilisieren. Um das Thema mit den Akteur*innen spartenübergreifend und multiperspektivisch zu beleuchten, zu evaluieren und idealerweise ein Kreislaufwirtschafts–Netzwerk für Kulturbetriebe in der Region zu initiieren, veranstalten die KulturRegion FrankfurtRheinMain gGmbH und die GWR–gemeinnützige Gesellschaft für Wiederverwendung und Recycling mbH Frankfurt zwei Strategieworkshops im Jahr 2022.
Das Ziel ist die Entwicklung von Pilotprojekten und der Aufbau von dauerhaften Strukturen zur Weitergabe von Materialien im Kulturbetrieb, z.B. durch gemeinsame Logistik, Zusammenarbeit und Förderung von Materialinitiativen oder die Umstellung der Beschaffung auf gebrauchte Materialien. Zur Teilnahme eingeladen sind Akteur*innen aus Museen, Theatern, Bildender Kunst, Kunst– und Kulturinitiativen, Kreativwirtschaft sowie Abfallverwertung, Kreislaufwirtschaft und öffentlicher Verwaltung.
Sollte eine Präsenzveranstaltung nicht möglich sein, wird der digitale Raum genutzt.