Wasser sparen – warum jetzt? – Team Insights 2021-15

VERÖFFENTLICHT

21. Juli 2021

ÜBER DEN AUTOR
Ankathrin Förster
TEILEN

Es klingt paradox: im Vergleich zu den vergangenen Jahren fühlte sich der Sommer in Deutschland bisher ziemlich nass an und so viel Wasser wie in den letzten Wochen haben wir schon lange nicht mehr gesehen. Klingt irgendwie gar nicht nach Klimawandel. Heißt das, die Sache mit der Erderwärmung ist doch gar nicht so schlimm?

Im Gegenteil, denn das Wetter spielt weltweit einfach total verrückt und schickt Extremwetterlagen, die lange am selben Ort verweilen. Und das ist eindeutig eine Folge des Klimawandels (Link zur Quelle).

Weder die Meldungen von Hitzerekorden mit ca. 50°C in USA und Kanada, noch die Bilder aus Deutschland von eingestürzten Häusern und reißenden Sturzfluten, gehen an uns spurlos vorbei. Vor Allem weil diese Extreme mittlerweile auch Menschenleben fordern.

 

Wieso sollten wir angesichts solcher Bilder hierzulande überhaupt übers Wassersparen nachdenken?

Deutschland leidet jetzt schon regional unter Wasserknappheit und das wird in den kommenden Jahren sicher mehr werden. Neun der letzten zehn Jahre waren zu trocken und in vielen Regionen – auch bei uns RUND UM FRANKFURT – stirbt der Wald, weil sehr viel Grundwasser abgepumpt wird, um die Stadt zu versorgen. Aber auch die Agrarindustrie und Energieversorger brauchen Unmengen an Wasser, zum Beispiel zur Kühlung der Kraftwerke (Link zur Quelle).

 

Was kann die Politik gegen den drohenden Wassermangel tun?

Natürlich ganz viel, in dem das Thema Klimawandel viel mehr in den Fokus genommen und JETZT nachhaltig Veränderungen angestoßen und investiert wird! Aber das ist ja das übergeordnet Thema.

Wenn es speziell um das Thema Wassermangel geht, könnten diese Maßnahmen helfen:

  • Böden müssen wieder mehr Wasser aufnehmen und speichern können
    • Stopp der zunehmenden Flächenversiegelung
    • Renaturierung von Flüssen und Mooren. Moore sind zudem unfassbar tolle CO2-Speicher
  • Bessere Nutzung von Brauchwasser (z.B. zur Straßenreinigung oder zur Grünflächenbewässerung)
  • Energiewende vorantreiben (Solar- oder Windkraft) da Kühltürme der Kraftwerke sehr viel Wasser verbrauchen
  • Ausbau von überregionalen Wassernetzen

  

Was kann ich als Verbraucher tun?

Auch als Verbraucher können wir Wasser sparen. Zum einen, weil Trinkwasser kostbar ist, aber auch weil die Aufbereitung von Brauchwasser sehr energieaufwändig ist.

Ich habe in den letzten Jahren festgestellt, dass das Bewusstsein fürs Wassersparen (was eigentlich schon in meiner Kindheit präsent war) etwas in Vergessenheit geraten ist. Zum Glück kommt es aber langsam wieder. Meine Familie und ich versuchen schon immer Wasser zu sparen und unseren Beitrag zu leisten. Vielleicht habt Ihr auch Lust dazu? Hier mal einige Ideen, wie wir versuchen können, im Alltag Wasser zu sparen:

  • Dusch-Sparköpfe anbringen (siehe Foto) & kürzer duschen
  • Wasserhahn-Sparköpfe anbringen
  • Spartaste an der Toilette nutzen
  • Duschbrause/Hahn beim Einseifen und Zähneputzen schließen
  • Wasser beim Obst- und Gemüsewaschen auffangen, um Blumen damit zu gießen (z.B. Topf in die Spüle stellen und darin das Wasser sammeln – siehe Foto)
  • Regenwasser nutzen
    • Versiegelungen im (Vor-)Garten so gering wie möglich halten
    • Zisternen oder Regentonne zum Gießen und/oder Toilettenspülung
  • Recyclingpapier nutzen (spart 60% Energie und 70 % Wasser) (Link zur Quelle)
  • Muss ich mir mit warmem Wasser die Hände waschen? (das benötigt viel Energie)
  • Darüber mit unseren Kindern & Freunden sprechen und es ihnen vorleben!

 

Wasser auffangen in einem Topf          Wasser sparen mit Duschsparkopf

Bringt das wirklich was?

Ich finde – jeder Schritt zählt! Auch wenn man diese Maßnahmen vielleicht als Tropfen auf den heißen Stein empfindet, stecken ganz schön große Zahlen dahinter.

Dazu habe ich immer eine kleine Dusch-Rechnung im Kopf: im Schnitt nutzt jeder beim Duschen ca. 80 L Wasser und ein Duschsparkopf verbraucht ca. 50% weniger Wasser als ein normaler. Das ist eine Ersparnis pro Duschgang/Person von 14.600 L Wasser und ca. 45€ pro Jahr (bei einem geschätzten Preis für Frischwasser und Schmutzwassergebühr von 3€/1000 L).

Nun stelle man sich das ganze mal für eine 4-köpfige Familie oder sogar für eine ganze Stadt wie Frankfurt vor – da kommt schon einiges zusammen!!!

 

Und noch ein Beispiel:

Eine Regentonne fasst ca. 500 L. Wir haben 2 davon im Garten und es dauert an heißen Tagen gar nicht so lange bis diese 1000 Liter Wasser durchs Gießen aufgebraucht sind. Wenn ich sehe, wie schnell die sich bei einem starken Regen füllen, dann habe ich keine Lust mehr zu rechnen, wie viel Liter kostbares Regenwasser von Frankfurts Dächern einfach ungenutzt in der Kanalisation verschwinden.

Mein heißer Tipp zur Regentonne: Fragt doch mal Euren Vermieter! Unserer hat uns bereitwillig eine Klappe in das Regenfallrohr eingebaut (siehe Foto), an die wir nun die Regentonne stellen können. Perfekt!

Wasser sparen mit Öffnung in Regenrohr      Wasser sparen mit Regentonne

 

Darüber reden und nachfragen hilft also immer! So schafft man unterbewusst auch in seinem Umfeld eine hohe Aufmerksamkeit und Verständnis für das Thema Klimawandel.

 

Also bleibt redselig und engagiert!

Eure Ankathrin

Ankathrin Förster
Author: Ankathrin Förster

Ankathrin ist seit September 2020 Teil unseres Teams. Mit einer großen Vorliebe für To-Do-Listen ist sie super strukturiert, engagiert und warmherzig zugleich. Am Liebsten hält sie Workshops, in denen sie gemeinsam mit Menschen Dinge erarbeitet und ihr Wissen weitergibt. Weil ihr Sinn für look and feel es nicht anders zulässt, bastelt sie genüsslich an der Optik ihrer Vorträge, bis es wirklich gut aussieht. – „Ach, hätte der Tag doch bloß 26 Stunden!“ Als Biologin und 2-fache Mutter liebt sie es, in der Natur zu sein und ist dennoch ein echtes Stadtkind. Seit einigen Jahren lebt sie mit ihrer Familie einen unperfekten „zero waste Lifestyle“ und stöbert leidenschaftlich gerne in Unverpacktläden. Was nie in ihrem Rucksack fehlt, sind mindestens 2 Beutel, um auch spontan mal unverpackt einkaufen zu können und eine Mülltüte, um spontan Müll von der Straße aufzuheben.

Verwandte Beiträge

Ankathrin Förster
Author: Ankathrin Förster

Ankathrin ist seit September 2020 Teil unseres Teams. Mit einer großen Vorliebe für To-Do-Listen ist sie super strukturiert, engagiert und warmherzig zugleich. Am Liebsten hält sie Workshops, in denen sie gemeinsam mit Menschen Dinge erarbeitet und ihr Wissen weitergibt. Weil ihr Sinn für look and feel es nicht anders zulässt, bastelt sie genüsslich an der Optik ihrer Vorträge, bis es wirklich gut aussieht. – „Ach, hätte der Tag doch bloß 26 Stunden!“ Als Biologin und 2-fache Mutter liebt sie es, in der Natur zu sein und ist dennoch ein echtes Stadtkind. Seit einigen Jahren lebt sie mit ihrer Familie einen unperfekten „zero waste Lifestyle“ und stöbert leidenschaftlich gerne in Unverpacktläden. Was nie in ihrem Rucksack fehlt, sind mindestens 2 Beutel, um auch spontan mal unverpackt einkaufen zu können und eine Mülltüte, um spontan Müll von der Straße aufzuheben.