Lebensmittelwertschätzung – was haben urban gardening, foodsharing und Ernteanteile damit zu tun? – Team Insight 2022-04

VERÖFFENTLICHT

10. März 2022

ÜBER DEN AUTOR
Ankathrin Förster
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Neulich bei Lust auf besser leben…

Die Gartensaison beginnt und langsam wird es Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, was ich in unserem Hochbeet über das Jahr ernten möchte.

Ich habe mich zum ersten Mal dabei ertappt, keine Lust auf die viele Arbeit zu haben. Planen, säen, beschriften, gießen, umtopfen bzw. pikieren, rauspflanzen, tägliche Gießen, Unkraut jäten, düngen, ernten …. All das schien mir kurzzeitig ziemlich stressig.

 

„Lohnt das überhaupt? Warum kaufe ich das Zeug nicht einfach im Supermarkt?“

Diese Frage habe ich mir gestellt, dann aber noch mal nachgedacht und beschlossen „Ich mach das ja gar nicht für mich“. stattdessen ist es mir wichtig, dieses ganze Prozedere meinen Kindern zu vermittelt. Warum?  

Schon meine Mutter ließ auf dem Balkon Tomaten, Paprika, Zucchini und Co. wachsen und zeigte uns so ganz nebenbei, was es bedeutet, Lebensmittel wertzuschätzen! Kennt Ihr das? Eine Tomate aus eigenem Anbau schmeckt einfach VIIIIEL besser als aus dem Supermarkt! Und bei der ganzen Arbeit, den Ressourcen und der VORFREUDE die dahinterstecken, scheint es fast ein bisschen schade, die Tomate dann einfach so zu essen. Man genießt sie und gleichzeitig habe ich gelernt, den wahren Wert von Essen zu sehen und Lebensmittel wertzuschätzen!

Also kaum verwunderlich, dass es mir jedes Mal im Herzen wehtut, Lebensmittel wegzuschmeißen.

 

Mein klares Fazit

Ich werde heute gemeinsam mit meinen Kindern Samen säen damit ich ihnen zeigen kann, dass Gemüse nicht vom Himmel fällt. Und wenn ich ehrlich bin, macht es doch insgesamt ziemlich viel Spaß und ist ein genialer Ausgleich zur täglichen Büroarbeit :-).

Nun aber mal zu ein paar Ideen für alle, die KEINEN GARTEN haben und trotzdem Lebensmittel wertschätzen möchten.

 

Hier meine heißesten Tipps

  1. Kauft Essen aus der Region, am besten in Bio-Qualität. Rund um Frankfurt geht das zum Beispiel super einfach mit einer Gemüse- und Obst-Kiste von Die Kooperative (diekooperative.de). Bei dieser solidarischen Gemeinschaft bekommt man als Mitglied Ernteanteile in einer Kiste und zahlt damit genau so viel, wie die Ernte wert ist. Ernteausfall bedeutet somit nicht nur Verluste für den Bauern, sondern solidarischer Zusammenhalt und weniger Ertrag für jeden einzelnen. Durch die Saisonalität lernt man im Winter auch mal heimische Wintergemüsesorten kennen und weiß den wahren Wert von importierten Paprika, Orangen etc. wirklich zu schätzen! Und ganz nebenbei tut der regional-saisonale Bio-Anbau Dir und der Umwelt gut! Übrigens: die Kooperative ist Botschafter unseres tollen Botschafter-Netzwerks :-).

 

  1. Vermeidet Lebensmittelverschwendung. Anfangen könnt Ihr bei Euch zu Hause, denn über 50% aller Lebensmittelabfälle fallen in Privathaushalten an (Quelle: BMEL)! Plant Euren Einkauf gut und legt ein „zuerst essen“-Fach im Kühlschrank an. Kauft auch nicht genormtes „unschönes“ Obst und Gemüse und schaut mal über das MHD hinweg … vertraut stattdessen Euren Sinnen (das ist doch sicher noch gut?!). Im Online-Magazin der ReCYClist findet Ihr weitere Tipps zum zero waste Gedanken in der Küche. Möchtet Ihr weitergehen, dann unterstützt z.B. die Foodsharing Initiative gegen Lebensmittelverschwendung. Über 200.000 registrierte Nutzer:innen in Deutschland/Österreich/Schweiz, und über 25.000 Freiwillige, sogenannte Foodsaver, „retten“ Lebensmittel, die man ansonsten wegwerfen würde. Auch ich bin in einer Whatsapp-Gruppe für meinen Stadtteil gelandet und bekomme nun täglich Infos, wo es gerettet Essen von Foodsavern abzuholen gibt. Der Wahnsinn, welche tollen Lebensmittel hier verschenkt werden! Bei Interesse schau mal auf foodsharing.de. Auch mit der App TooGoodTooGo kann man „Lebensmittel retten“. Denn diese App zeigt Läden an, die in Eurer Umgebung am Tagesende Lebensmittel für deutlich weniger Geld verkaufen, um sie so nicht wegschmeißen zu müssen. Wahre Fundgruben! Schaut mal hier toogoodtogo.de

 

Wenn Ihr mehr zum Thema Lebensmittelverschwendung lesen möchtest, gibt es zum Beispiel beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft eine gute Übersicht.

 

So, dann werd ich jetzt mal säen gehen :-)! Auf die wunderbare Vielfalt der Lebensmittel!

 

Liebe Grüße

Eure Ankathrin

Ankathrin Förster
Author: Ankathrin Förster

Ankathrin ist seit September 2020 unsere Marketing-Fee und kümmert sich um unsere Öffentlichkeitsarbeit. Mit einer großen Vorliebe für To-Do-Listen ist sie super strukturiert, engagiert und warmherzig zugleich. Um unsere Social Media Kanäle kontinuierlich zu füttern hat sie „zu oft“ das Handy für ein schnelles Foto zur Hand. Weil ihr Sinn für look and feel es nicht anders zulässt, bastelt sie dann genüsslich an der Optik, bis es wirklich gut aussieht. – „Ach, hätte der Tag doch bloß 26 Stunden!“ Als Biologin und 2-fache Mutter liebt sie es, in der Natur zu sein und ist dennoch ein echtes Stadtkind. Seit einigen Jahren lebt sie mit ihrer Familie einen unperfekten „zero waste Lifestyle“ und stöbert leidenschaftlich gerne in Unverpacktläden. Was nie in ihrem Rucksack fehlt, sind mindestens 2 Beutel, um auch spontan mal unverpackt einkaufen zu können.

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Ankathrin Förster
Author: Ankathrin Förster

Ankathrin ist seit September 2020 unsere Marketing-Fee und kümmert sich um unsere Öffentlichkeitsarbeit. Mit einer großen Vorliebe für To-Do-Listen ist sie super strukturiert, engagiert und warmherzig zugleich. Um unsere Social Media Kanäle kontinuierlich zu füttern hat sie „zu oft“ das Handy für ein schnelles Foto zur Hand. Weil ihr Sinn für look and feel es nicht anders zulässt, bastelt sie dann genüsslich an der Optik, bis es wirklich gut aussieht. – „Ach, hätte der Tag doch bloß 26 Stunden!“ Als Biologin und 2-fache Mutter liebt sie es, in der Natur zu sein und ist dennoch ein echtes Stadtkind. Seit einigen Jahren lebt sie mit ihrer Familie einen unperfekten „zero waste Lifestyle“ und stöbert leidenschaftlich gerne in Unverpacktläden. Was nie in ihrem Rucksack fehlt, sind mindestens 2 Beutel, um auch spontan mal unverpackt einkaufen zu können.