Mensch, KI… was hast du dir da ausgedacht?! Chatbots als Co-Worker | Team-Insight von Sarah
15. September 2025
Sarah Schocke
Ich sitze vor meinem PC und tippe in den KI-Chatbot ein: „Hilf mir bitte einen Artikel über die Nutzung von KI im Büro zu schreiben“.
Wie verrückt ist das denn? Aber es ist mein neuer Arbeitsalltag, der mich enorm viel effizienter arbeiten lässt. Ohne Künstliche Intelligenz (KI) kann ich mir Texte schreiben kaum noch vorstellen. Wie oft hat mir die KI schon durch schwierige Themen geholfen, bei denen ich nicht wusste, wie ich bloß anfangen soll.
Wie oft hat sie mir die Sätze noch schöner und flüssiger geschliffen, meine Gedanken sortiert, geordnet und in die richtige Reihenfolge gebracht.
Wie oft hat sie mir die Angst vor dem weißen Blatt genommen.
Wie oft hat sie mir gesagt, wo ich nach Informationen suchen soll.
Und wie oft hat sie mir auch schon Quatsch erzählt.
Vorsicht vor Bullshit: Der menschliche Faktencheck ist unabdingbar
Denn bei all der Verlockung tollste Beiträge in 10 Minuten zu erstellen, ist das nur die halbe Wahrheit. Denn KI macht Fehler. Und sie halluziniert. Unter Halluzinationen versteht man Falschinformationen und falsche Zusammenhänge, die KI-Chatbots ausgeben. Und die kann man nie ganz vermeiden, gibt sogar OpenAI zu. Mitunter denkt sich ein KI-Chatbot Zitate in Studien aus, die es so gar nicht gibt.
Woran liegt’s? KI-Modelle wollen immer eine Antwort geben. Was also tun?
Halluzinationen können dadurch reduziert werden, dass man die KI auffordert ihre Antwort zu begründen. Und natürlich ist der menschliche Faktencheck unabdingbar. Niemals würde ich mich blind auf KI verlassen oder ungeprüft Inhalte herausgeben.
Aufräumen in Sekunden: Die Maschine als Lektor:in und Redakteur:in
Was ich aber tue ist, meine kunterbunten, wilden Gedanken ungefiltert in den KI-Chatbot zu knallen um dann, mit nur einem Klick, eine wunderbar geordnete Gliederung und Struktur zu erhalten.
Ich bekomme sofort eine Idee, in welche Richtung es gehen kann. Die KI räumt auf in meinem Kopf und das in Windeseile.
Das erspart mir viele Packungen Gummibärchen und viele Stunden unmotiviertes Hin- und Herüberlegen, denn Texte strukturieren ist nicht meine Stärke. Inhalte und Ideen generieren hingegen schon. Das macht aus mir und dem KI-Chatbot ein ziemlich gutes Team. Die Maschine ist meine Lektorin und mein Redakteurin, meine Sparringspartnerin, um Inhalte besser zu machen.
Aber man muss sich die KI durch konstantes, gemeinsames Arbeiten zunächst Personalisieren. Ansonsten entstehen langweilige, kopierbare und unauthentische Inhalte. Was die KI kann: Einen super ersten Entwurf aufs Papier bringen, von dem ausgehend ich mir meinen eignen Text erarbeiten kann. Was die KI nicht kann: Authentisch, lebendig und aus dem Leben heraus Geschichten erzählen. Dafür braucht es den Mensch hinter der KI, der sie anzuwenden weiß und das KI geschliffene Wort am Ende selbst noch mal prüft und vollendet.
Einarbeitung auch für digitale Co-Worker: Auch die KI braucht Kontext und Hintergrundwissen
Zurück zum Personalisieren: Man gibt quasi (s)eine personality in den Chat-Bot, gepaart mit aufgabenbezogenen Hintergrundinformationen. Also nicht einfach „schreib einen Team-Insight Text“. Sondern „Stell dir vor, du arbeitest in einer zukunftsorientierten, erfahrenen, innovativen Nachhaltigkeitsberatungs-Agentur. Der Text richtet sich an Lesende, die folgende Interessen und Herausforderungen haben…“. Je besser ein KI-Chatbot versteht, mit welcher Tonalität, für welche Zielgruppe, mit welchen Herausforderungen Texte geschrieben werden sollen, umso besser ist am Ende das Ergebnis. Es ist vergleichbar damit einen Mitarbeitenden erstmal einarbeiten. Auch der braucht Kontext und Hintergrundwissen.
Schneller zum Ziel: In rasantem Tempo Texte schreiben
Ich liebe es, wie ich in rasantem Tempo Texte schreiben kann. Viel Grübeln und Feilen fällt weg – hier eine Überschrift zum Glänzen bringen, da noch eine Formulierung optimieren. Die nächsten 10 Alternativen sind nur einen Klick entfernt. Das ist verlockend, aber gleichzeitig schrumpft die Fläche in meinem Gehirn, die für „schöne Formulierungen“ zuständig ist, deutlich. Das erinnert mich an früher, als ich alle Telefonnummern meiner Freundinnen und Freunde auswendig kannte. Heute? Fehlanzeige. Ich habe sie ja im Smartphone gespeichert.
Endgegner:in: Kein Internet – und der eigene Kopf ist „eingerostet“
Was mache ich aber, wenn mein/e KI-Kolleg:in mal krank ist, zum Beispiel wegen lahmendem Internet (beispielsweise im Zug), Strom- oder Serverausfall? Dann pustet wieder der Gedankensturm die Wörter aufs Blatt. Nur werde ich diesmal viel länger brauchen um das Chaos zusammenzukehren und Ordnung in den Wörterwirbel zu bringen, denn ich bin etwas aus der Übung gekommen.
Die Verlockung immer schneller zu arbeiten, mehr zu schaffen in kürzerer Zeit und viel Denk- und Puzzlearbeit abzugeben, hat Vorteile. Die Nachteile werden erst dann sichtbar, wenn man in einem ICE von Berlin nach Düsseldorf sitzt und weiß, dass erst ab Hannover das Internet besser wird, in anderen Worten „überhaupt nutzbar“.
Zum Glück bin ich noch nicht ganz eingerostet. Ich geh dann mal Wörter und Gedanken zusammenfegen.
Sarah
Anmerkung: Dieser Text wurde ausschließlich mit MI (Menschliche Intelligenz) geschrieben. Wer weitere Gedanken zu KI und Klima lesen möchte, kann sich durch Lukas‘ Artikel über Kognitive Dissonanz lesen.