Interview über die Wege einer SWAK Zahnbürste

VERÖFFENTLICHT

23. Februar 2019

ÜBER DEN AUTOR
Marlene Haas
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Herstellung von nachhaltigen Zahnbürsten? Ein Interview mit dem Produktionsleiter von SWAK.

Passatnt*innen fragen sich, wo ihre Zahnbürste herkommt

Mittlerweile gibt es eine riesige Auswahl von verschiedenen Zahnbürsten. Im lokalen Handel und auch in diversen Online Shops. Um herauszufinden, welche Wege hinter den Zahnbürsten stecken und ob es Alternativen zur Erdöl-Zahnbürste gibt, sprechen wir mit Florian Lork. Er ist Projektleiter des „Mundhygienevertreibers“ SWAK. SWAK hat eine besondere Zahnbürste entwickelt, bei der Ressourcen geschont werden sollen. Die Borste bestehen im Gegensatz zu herkömmlichen Zahnbürsten nicht aus Kunststoff, sondern aus Miswak-Holz. Dieses besondere Holz aus Pakistan beinhaltet Stoffe, welche für die Mundhygiene wichtig sind. Sie bringen alles mit, was herkömmliche Zahnpasta aus Plastiktuben können: Schutz vor Karies, Widerstandskraft des Zahnschmelzes wird gefördert und sie fördern sogar Heilprozesse im Mund. Zahnpasta und Wasser werden damit überflüssig – zumindest, wenn ich auf den leckeren Minzgeschmack am Morgen verzichten kann.

Biologisch abbaubare Zahnbürste, bei der lediglich der Kopf gewechselt wird.

Die Bürste aus dem Miswak-Holz ist zu 100% biologisch abbaubar. Außerdem benötigt der Baum wenig Wasser und kann auch in nährstoffärmeren Gegenden wachsen. Der Griff besteht aus biobasiertem Kunststoff. Am Ende der Nutzung wird lediglich der Bürstenkopf ausgewechselt anstatt der gesamten Zahnbürste. Das finde ich prima.

Design für „kurze Wege“

Doch ich frage mich, was es mit den Wegen der Einzelteile bzw. ihrer Rohstoffe dieser Zahnbürste auf sich hat? Das erfahre ich im Gespräch mit Florian Lork. Für ihn beginnen „kurze Wege“ in Bezug auf die Produkte rund um die Mundhygiene schon bei dem Design. Denn dabei hätte man großen Einfluss auf die Wege der Rohstoffe, meint er. Durch die Wiederverwendbarkeit von dem Griff der SWAK-Zahnbürste, werden natürlich so oder so schon Wege gespart. Allerdings erzählt mir Herr Lork, dass es ein Spannungsfeld zwischen Qualität und kurzen Wegen gäbe.

Das Miswak Holz, aus dem der Borstenkopf der Zahnbürsten von SWAK ist, müsse aus Pakistan kommen, um die Qualität zu gewährleisten. Der Miswak-Baum wächst nämlich nur in heißen Ländern. Der Griff der Zahnbürsten ist aus Bio-Kunststoff auf Basis von Zucker, in Europa stehen jedoch kaum Rohstoffe die zur Herstellung von Kunststoff verwendet werden zur Verfügung.

Zucker als Bio-Kunststoff?

Der Zucker für den Griff kommt zwar teilweise aus Spanien, wird aber zum größten Teil in Thailand angebaut, erklärt Florian Lork. Den fertigen Bio-Kunststoff bezieht SWAK von dem Institut für Bio-Kunststoff aus Hannover. Nach Ankunft der Kunststoffe in der Firmenzentrale spart SWAK Wege in der Produktion. Innerhalb von 50 km von der Firmenzentrale werden die Produkte – unter anderem die SWAK-Zahnbürste – hergestellt.

SWAK achtet beim Versand vom Produzenten zum Händler oder direkt zu den Kunden via Online Shop auf die Kompensation von ausgestoßenem CO2 mit DHL GoGreen. Das ist Standard und der Aufpreis wird von den Kunden bzw. Händlern gerne in Kauf genommen.

Das heißt: bei der Wahl der Rohstoffe ist nur begrenzt Einfluss zu nehmen, aufgrund der zu gewährleisteten Qualität. Aber es können Wege bei der Produktion gespart und kompensiert werden.

Bildnachweis: Swak & Anais Quiroga

Marlene Haas
Author: Marlene Haas

Marlene führt gemeinsam mit Alexandra die Geschäfte der Lust auf besser leben gGmbH, die sie 2014 gegründet hat. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind nachhaltige Quartiers- und Regionalentwicklung sowie die Konzeption und Umsetzung von innovativen Projekten, Kampagnen und Events. Unsere lebenslustige Powerfrau Marlene liebt das Netzwerken ebenso wie die kreative Entwicklung neuer Konzepte. Ob analog oder im Social Web: Hauptsache sie erreichen und begeistern Verbraucher:innen und andere Zielgruppen für Nachhaltigkeit. Die Arbeit mit Kleinunternehmen und deren Förderung im Bereich nachhaltiges Wirtschaften sind seit 2014 ihre besonderen Anliegen – damals wurde sie zur jüngsten (ehrenamtlichen) Vizepräsidentin Deutschlands in der IHK Frankfurt am Main gewählt und baute das dortige Kompetenzzentrum Nachhaltigkeit auf. Mit Lust auf besser leben als „good Lobby“ zu agieren oder über knackige Texte die Öffentlichkeit für Nachhaltigkeitsziele zu begeistern ist mittlerweile das Steckenpferd der frisch gebackenen Mutter. Als gelernte Veranstaltungskauffrau scheut sie sich nicht anzupacken. Die Denke „Das haben wir schon immer so gemacht!“ ist ihr völlig fremd, sie handelt gerne unkonventionell – und liebt gleichwohl die beinahe diktatorische Nutzung von Ablagesystemen und Aufgaben-Tools. Des Weiteren ist sie ehrenamtliche Aufsichtsrätin der OEKOGENO SWH eG, Steuerungsgruppenmitglied bei Fairtrade-Stadt Frankfurt und Rhein.Main.Fair. sowie im Beirat des kommunalen BNE-Vereins Umweltlernen Frankfurt e.V. und im Expert*Board des Zero...

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