„FAIRkickt“ – Veranstaltungen zur EURO 2024 „Fairer Handel, Nachhaltigkeit und Sport“
13. Juni 2024
Ankathrin Förster
„FAIRkickt“ bietet zur EURO 2024 sieben Veranstaltungen im Kontext von Fairem Handel, Nachhaltigkeit und Sport als ergänzendes Programm zur Fanzone an. Zwischen dem 24. Juni und 14. Juli 2024 gibt’s mitten in Frankfurt zudem ein Info-Café, Mitmachangebote und eine Ausstellung sowie Public Viewing zum Halbfinale und Finale.
Hintergrund
Weniger als 1 Prozent aller weltweit produzierten Fußbälle sind fair gehandelt. Gerade in Produktionsländern wie Pakistan findet die Ballherstellung oft noch unter wenig menschenwürdigen Arbeitsbedingungen im eigenen Wohnzimmer statt. Hinzu kommt: Mehr als 2 Millionen Tonnen CO2 verursachte allein die Fußball-Weltmeisterschaft 2018.
Gleichzeitig ist Fußball gesellschaftlicher Kit wie keine andere Sportart und die diesjährige Herren-Europameisterschaft soll erstmals Nachhaltigkeit mit dem Lieblingssport der Deutschen verbinden.
FAIRkickt – worum geht es?
Die Fußball-Herren-Europameisterschaft steht unmittelbar vor der Tür: Wie keine andere Meisterschaft soll sie unter einem Nachhaltigkeitsstern stehen. Um diesem ambitionierten Ziel nachzukommen, hat die Stadt Frankfurt, allen voran die Koordinierungsstelle Fairtrade, die in der Stadtkämmerei angesiedelt ist, gemeinsam mit der Lust auf besser leben gGmbH und vielen engagierten Organisationen ein Bildungscamp auf die Beine gestellt: „FAIRkickt“. Die Schirmherrschaft haben Oberbürgermeister Mike Josef, Sozialdezernentin Elke Voitl und Stadtkämmerer Dr. Bastian Bergerhoff gemeinsam übernommen.
Direkt gegenüber der Fanmeile, im DGB-Gewerkschaftshaus im Bahnhofsviertel, wird „FAIRkickt“ vom 24. Juni bis 14. Juli ein buntes Programm präsentieren, das für alle etwas zu bieten hat. Die Abendveranstaltungen starten am 27. Juni rund um die „Bratwurst-Frage“. Im Verlauf der drei „FAIRkickt“-Wochen kommen spannende Gäste – von Eintracht Frankfurt bis hin zum Oberbürgermeister und migrantisch-diasporischen Sportvereinen – zu internationalen Köstlichkeiten und informieren zu konkreten Nachhaltigkeitsthemen wie Inklusion, Lieferkettengesetz, fairen Sporttextilien, Bundesliga-Fanshop Nachhaltigkeitsranking und Ernährungsverhalten im Stadion.
„Das Camp ‚FAIRkickt‘ verbindet wichtige und herausfordernde Themen unserer Zeit wie Klimaschutz, globale Gerechtigkeit, Inklusion und Gleichstellung mit dem alles verbindenden Element Sport. Ich danke allen Beteiligten, die sich für das Bildungscamp stark gemacht haben“, erklärt Oberbürgermeister Mike Josef.
Sozial- und Gesundheitsdezernentin Elke Voitl ergänzt: „Das Thema Nachhaltigkeit und Klima beschäftigt und bewegt junge Menschen. Sorgen um die Zukunft sind für Kinder und Jugendliche alltäglich geworden. Ich finde es daher wichtig, dass wir Anlässe wie die Europameisterschaft mit diesen Themen verbinden und niedrigschwellig und auf eine unbeschwerte Weise Bildungsprozesse anstoßen. Zum Beispiel wird das Thema gesunde, nachhaltige Ernährung aufgegriffen. Zusammen mit dem Frankfurter Ernährungsrat ermöglichen wir in drei Wochen für rund 1.200 Jugendliche Kochkurse, vermitteln Ernährungswissen und schaffen Raum für Austausch.“
„Die kostenfreien Workshops waren zwar bereits nach kurzer Zeit ausgebucht. Doch das Programm ermöglicht auch spontane Besuche, etwa bei Abendveranstaltungen, Mitmachangeboten, im Info-Café und beim Public Viewing zum Halbfinale und Finale“, erklärt Stadtkämmerer Dr. Bergerhoff. „Davor oder danach kann man über die nur wenige Meter entfernte Fanzone schlendern. Und natürlich ist mir besonders wichtig: ‚Fair geht vor‘ sollte nicht nur auf dem Platz, sondern auch für den Ball und alles andere gelten!“
Das vollständige Programm gibt es unter: www.fairkickt.de
Veranstaltungsprogramm
Do. 27. Juni um 18.30 Uhr: Stadionverpflegung: Update für die Bratwurst!
Wieso essen Stadionbesucher:innen fette salzige Wurst, während sie fitten Sportler:innen beim Kicken zuschauen? Wie kann gesunde klimagerechte regionale Stadionverpflegung aussehen und geht der Weg dorthin? Nach einem Einführungsvortrag von Kulturwissenschaftlerin Dr. Jaya Bowry, die über Ernährungsverhalten von Fans im Fußballstadion promoviert hat, diskutieren wir mit (angefragt):
- einer Fußballerin
- einem (Ultra) Eintracht Fan
- einem veganen Foodtruck-Caterer
- einem Metzger
- einem Menschen aus dem Küchenteam im Eintracht Stadion – und unserem Publikum
Mi. 03. Juli um 18.30 Uhr: Fairplay auf dem globalen Spielfeld: Kann Sport auch Fairplay in den Lieferketten?
Fußball begeistert Menschen weltweit – nicht nur bei großen Turnieren wie der EURO 2024, sondern auch bei lokalen Sportveranstaltungen. Fairplay auf dem Platz spielt dabei eine wichtige Rolle. Aber wie sieht es außerhalb des Platzes mit der Fairness aus?
Die Produktionsbedingungen, unter denen Bälle und Sportartikel hergestellt werden, stehen kaum im Fokus der Aufmerksamkeit. Dabei sind die Arbeitsbedingungen in den Nähfabriken von Bällen und Trikots menschenunwürdig: niedrige Löhne, Überstunden und mangelnder Gesundheits- und Arbeitsschutz. Welche Verantwortung tragen dabei die Politik, die Sportartikelindustrie und Sportvereine? Rhein.Main.Fair und das Entwicklungspolitische Netzwerk Hessen laden zu einer Podiumsdiskussion zum Thema „FAIRplay auf dem globalen Spielfeld“ ein und diskutieren gemeinsam mit Vertreter:innen aus Politik, Wirtschaft, Sport und Zivilgesellschaft über globale Gerechtigkeit in der Sportartikelbranche und die Auswirkungen des Deutschen Lieferkettengesetzes. Verbessert das Lieferkettengesetz die Situation der Menschen in den Produktionsländern? Können Unternehmen tatsächlich alle Probleme in der Lieferkette lösen oder funktioniert nachhaltigere Produktion per Gesetz ohnehin nicht? Und sollten Kommunen sowie (Profi-)Sportvereine nur noch fair gehandelte Produkte einkaufen bzw. anbieten?
Es diskutieren:
- Bastian Bergerhoff, Stadtkämmerer der Stadt Frankfurt am Main
- Melanie Nolte, Vizepräsidentin IHK Frankfurt
- Martin Schittko, Bereichsleiter Merchandising bei Eintracht Frankfurt
- Sabine Ferenschild, Wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Südwind e.V.
Moderation: Dr. Alexandra von Winning
Do. 04. Juli um 18.30 Uhr: Migrantisch-diasporische Sportvereine als TOR zur Welt: Lernen Sie Vereinsheld:innen kennen uns genießen Sie dabei internationales Essen.
Zahlreiche migrantisch-diasporische Sportvereine sowie generell Aktive mit (post)migrantischen Biografien im Fußball prägen mittlerweile Frankfurt stark und tragen wesentlich zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei. Mit ihren internationalen Bezügen und Perspektiven öffnen und stärken sie das Vereinsleben. Durch ihre Teilhabe und Engagement setzen sie sich für Vielfalt und stehen für eine weltoffene Stadtgesellschaft ein, in der Fairplay nicht nur auf dem Fußballplatz an der Tagesordnung ist. Doch diese Stützen des Gemeinwesens agieren meist unsichtbar und ihre Arbeit wird nicht ausreichend gewürdigt. Hier gilt es ihre Stimmen zu hören und ihr Engagement zu erleben. In einer kleinen Messe zeigen die Vereine ihre Gesichter und stellen ihr Engagement vor. Im Anschluss berichten sie in einem Podiumsgespräch über ihre Arbeit und kommen mit der Bürgermeisterin der Stadt Frankfurt ins Gespräch.
Vereine:
- TuS Makkabi Frankfurt e.V.
- SV Eritrea Frankfurt
- VFL Germania 1894
- Türk Güchu Frankfurt (angefragt)
- FC Korea Frankfurt etc.
- SV Griesheim-Tarik (angefragt)
Mit: Bürgermeisterin Dr. Nargess Eskandari-Grünberg
Moderation: Paola Fabbri Lipsch, Tzehaie Semere (Zentrum Oekumene)
Gegen eine kleine Spende verkaufen die Vereine selbst gemachte, internationale Speisen.
Di. 09. Juli um 17.30 Uhr: City Walk SPEZIAL (mit Anmeldung, Treffpunkt außerhalb des Camps)
Ex-Vereinsfußballer Tzehaie Semere aus Eritrea nimmt Interessierte mit auf einen besonderen City Walk „Eine ideale Lebensstadt“ mit Fußballkontext.
Achtung: Treffpunkt ist im Bahnhofsviertel und wird nach Anmeldung bekannt gegeben, Ende im Camp zum gemeinsamen Spiel gucken. Ein SPEZIALANGEBOT im Rahmen der EURO 2024. Anmeldung via info@citywalks-frankfurt.de. Betreff: City Walk 9.7., Anzahl Personen. Kosten je Teilnehmende:r: 10 Euro, Bezahlung über das Büro per Mail.
Mi. 10. Juli um 18.30 Uhr: Nachhaltigkeit bei Eintracht Frankfurt & im Amateursport: Chancen, Herausforderungen und Perspektiven anschließend Public Viewing (Halbfinale)
Soziale, ökologische und ökonomische Nachhaltigkeit spielt im Breitensport eine immer größere Rolle. Die großen Player haben Nachhaltigkeitsexpert:innen, die sich Vollzeit um das Thema kümmern. Im Amateurverein übernehmen die ehrenamtlich Tätigen auch noch dieses Thema. Damit sie sich nicht mühsam alle Informationen zur nachhaltigen Beschaffung von Bällen und Sporttextilien zusammensuchen müssen, bieten wir auf dieser Abendveranstaltung an, einen ersten Einstieg in das Thema zu finden.
Nach einem Input von Benjamin Zeise, der die bundesweite Organisation Sport handelt fair vertritt, zur Produktion fairer Sportbälle und nachhaltiger Trainingsmaterialien, informiert Bettina Faust, Projektmanagerin Fair Wear Works bei der Global Nature Fund, über Relevanz des Themas „Nachhaltige Textilbeschaffung“ und gibt einen ersten Überblick über die wichtigsten Siegel in der Sporttextilindustrie. Im Anschluss stellt Lara Schröder von cum ratione gGmbH die Studie „Wie nachhaltig sind die Fanshops unserer (Lieblings-)Bundesligavereine?“ vor. Im Anschluss erläutert Martin Schittko, Bereichsleiter Merchandising bei der Eintracht Frankfurt Fußball AG, welche Schritte Eintracht Frankfurt bei der Umstellung des Fanartikelsortiments gegangen ist.
Auf der abschließenden Podiumsdiskussion diskutieren zum Thema „Nachhaltigkeit bei Eintracht Frankfurt & im Amateursport“ Chancen, Herausforderungen und Perspektiven“:
- Bettina Faust, Projektmanagerin Fair Wear Works, Global Nature Fund
- Benjamin Zeise, Referent Sport handelt fair
- Lara Schröder, Referentin für Nachhaltigkeit, cum ratione gGmbH
- Lea Wippermann, Nachhaltigkeitsbeauftragte Vorwärts Spoho 98 e.V.
- Martin Schittko, Bereichsleiter Merchandising bei der Eintracht Frankfurt Fußball AG
- Mike Josef, Oberbürgermeister und Sportdezernent, Stadt Frankfurt am Main
- Roland Frischkorn, Vorsitzender Sportkreis Frankfurt e.V.
Moderation: Daniela Cappelluti, Koordinierungsstelle Fairtrade Stadt Frankfurt am Main
Im Anschluss der Veranstaltung besteht die Möglichkeit, gemeinsam das Halbfinale der EURO 2024 auf der Terrasse des DGB zu sehen.
Do. 11. Juli um 18.30 Uhr: 1:0 für InklusionsSport – Gemeinsam stark! (mit Anmeldung)
Inklu-Speeddating meets Cross Boccia, Ringwurf und Glücksrad! Unter dem Motto „1:0 für InklusionsSport – Gemeinsam stark!“ wollen wir in einem interaktiven Austausch mit den Teilnehmenden diskutieren, wie und wo sie mit Inklusion im Sport Berührung haben. Zudem werden wir Ideen und Wege vorstellen, die bereits von uns, verschiedenen Vereinen und der Lebenshilfe in Frankfurt umgesetzt werden. Nach dem Einlass um 18:30 Uhr beginnt die Veranstaltung um 18:45 Uhr mit einer Begrüßung und Grußworten, gefolgt von einer kurzen Erläuterung des Ablaufs. Danach starten wir mit Speeddating-Sessions zu den Themen „Start im Verein“, „Inklusive Jugendarbeit“ und „Mobilität zum Sport für Menschen mit Behinderung“. Diese Sessions bieten den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich intensiv mit den jeweiligen Themen auseinanderzusetzen und ihre eigenen Erfahrungen und Ideen einzubringen. Das Speeddating wird mit Cross Boccia, Ringwurf und Glücksrad verbunden – lassen Sie sich überraschen. Zum Abschluss der Veranstaltung teilen wir die Ergebnisse der Diskussionen in einer kurzen Abschlussrunde und verabschieden uns um 20:30 Uhr.
Teilnehmendenanzahl: Die Veranstaltung ist auf 24 Personen begrenzt, die in drei Gruppen à 8 Personen aufgeteilt werden. Eine Mindestteilnehmendenzahl von 12 Personen (drei Gruppen à 4 Personen) ist erforderlich. Anmeldung per Mail mit Name an info@he.specialolympics.de.
So. 14. Juli um 17.00 Uhr: Abschlussfeier mit Veggie-Food, kreativen Mitmachangeboten zum Thema Nachhaltigkeit im Sport und anschließend Public Viewing (Finale)
17 bis 19.00 Uhr: Kostenfreies Siebdruck-Angebot, Robbo-Soccer-Match für Alt und Jung, Ausstellung der Kunstwerke aus dem Camp, Fairtrade-Glücksrad und Torwandschießen
18.30 Uhr: Kurze Ansprache – das war das FAIRkickt-Camp!
ab 20.30 Uhr: Public Viewing
Die Veranstaltungen sind kosten- und barrierefrei zugänglich. Sie können ohne Anmeldung besucht werden (außer am 9. und 11. Juli). Es gibt Stullen und Snacks! Weitere Informationen auf: www.fairkickt.de
Öffnungszeiten für Interessierte – ohne Anmeldung vorbeikommen
- Juni bis 12. Juli
- – Do. 9.30 Uhr – 12.30 Uhr
- 9.30 Uhr – 12.30 Uhr und 16.00 Uhr – 19.00 Uhr
- 11.00 Uhr – 14.00 Uhr und 16.30 Uhr – 19.30 Uhr
Wo?
FAIRkickt Bildungscamp
- Abendveranstaltungen: Saal A
- Info-Café: Auf der Terrasse im Hinterhof mit Blick auf die Fanzone.
- Public Viewing: Im Hinterhof mit Blick auf die Fanzone.
c/o DGB-Gewerkschaftshaus und DGB-Jugendclub
Wilhelm-Leuschner-Str. 69-77
60329 Frankfurt
Frankfurt-Hauptbahnhof (Südausgang)
Fußweg: 5 Minuten.
Ankathrin ist seit September 2020 Teil unseres Teams. Mit einer großen Vorliebe für To-Do-Listen ist sie super strukturiert, engagiert und warmherzig zugleich.
Am Liebsten hält sie Workshops, in denen sie gemeinsam mit Menschen Dinge erarbeitet und ihr Wissen weitergibt. Weil ihr Sinn für look and feel es nicht anders zulässt, bastelt sie genüsslich an der Optik ihrer Vorträge, bis es wirklich gut aussieht. – „Ach, hätte der Tag doch bloß 26 Stunden!“
Als Biologin und 2-fache Mutter liebt sie es, in der Natur zu sein und ist dennoch ein echtes Stadtkind. Seit einigen Jahren lebt sie mit ihrer Familie einen unperfekten „zero waste Lifestyle“ und stöbert leidenschaftlich gerne in Unverpacktläden. Was nie in ihrem Rucksack fehlt, sind mindestens 2 Beutel, um auch spontan mal unverpackt einkaufen zu können und eine Mülltüte, um spontan Müll von der Straße aufzuheben.