Ende des FÖJs – Was habe ich gelernt? | Team Insight von Svenja

VERÖFFENTLICHT

23. August 2023

ÜBER DEN AUTOR
Svenja Flach
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Mein erstes Teaminsight habe ich geschrieben, nachdem ich vier Tage bei Lust auf besser leben (Labl) gearbeitet hatte. Jetzt sind es noch sechs Arbeitstage, bevor ich aufhöre. Ich möchte diese Gelegenheit nutzen, um über das vergangene Jahr zu reflektieren: Über meine Erwartungen zu Beginn des FÖJs, meine Erfahrungen die ich hier gesammelt habe und wie es jetzt für mich weitergeht.

Ich möchte mit einem kurzen Zitat aus meinem Motivationsschreiben beginnen, welches ich im April 2022 geschrieben und dann an das HLNUG geschickt hatte: „Ich möchte lernen, Abläufe in der Natur zu verstehen, und diese langfristig zu schützen. Hinzu kommt meine Freude daran, Zeit in der Natur zu verbringen, insbesondere im Wald, die ich gerne mit anderen Menschen teile, und der Drang, etwas verändern zu wollen“. Ich habe auch über meine Liebe zu Tieren und mein Interesse an der „Pflege von Pflanzen aller Art“ geschrieben. All das trifft immer noch auf mich zu und passt lustigerweise gleichzeitig überhaupt nicht auf meine Tätigkeiten bei Labl, aber sehr gut zu meinem ausgewählten Studiengang: Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur. Die anfängliche Vermutung hat sich nach nun einem Jahr bestätigt: Ich möchte nicht den ganzen Tag vor dem Computer arbeiten, am liebsten überhaupt nicht in der Stadt. Zeit draußen in der Natur zu verbringen ist mir wichtig und ich habe sogar das Gefühl, ich brauche das. Und mir neben der Arbeit Zeit dafür einzuräumen hat für mich nicht so funktioniert, vor allem wenn es im Winter schon früh dunkel und spät erst hell wird, oder wenn es so viel regnet, dass man am liebsten jede Sonnensekunde draußen verbringen möchte. Es geht, aber nicht in dem Maße, wie ich es möchte oder gar brauche. Also wieso nicht sich eine Arbeit aussuchen, bei der man eh draußen ist?

Doch das soll in keiner Weise ein schlechtes Licht auf meine Arbeit oder meine Einsatzstelle werfen.  Ich habe den Eindruck, ich konnte mich gut einleben in das Team, die Arbeit, die Stadt. Ich habe mich selbst gewundert, dass ich mich doch irgendwie hineinfinden konnte in die digitale Welt von Social Media, Kampagnen, Grafiken erstellen, Newsletter vorbereiten und Webseiten aus Backend-Sicht. Auch mit dem krassen Gegenteil davon, nämlich  Veranstaltungen planen und durchführen, Interviews vorbereiten und führen sowie an großen (Netzwerk-) Veranstaltungen teilnehmen und Labl „vertreten“, habe ich Erfahrungen gemacht. Es war alles sehr ungewohnt und anfangs war ich praktisch täglich gezwungen, meine Comfort-Zone zu verlassen. Das alles hat dazu geführt, dass ich viel gelernt habe, und dafür bin ich dankbar. Ich habe einfach festgestellt, dass diese Art der Arbeit nichts für mich ist, ausgenommen der Nachhaltigkeitsaspekt. Und das ist eine sehr wichtige Erkenntnis.

Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung

Hier kurz und knapp für alle, die nicht wissen, was es mit diesem Studiengang auf sich hat: Es geht zum einen um Klimaanpassung in Städten durch die Planung von Parks, Fassaden- und Dachbegrünungen, Entsiegelungen usw. Auf der anderen Seite geht es um Renaturierungsmaßnahmen (z.B. bei Flüssen), den Wiederaufbau von Mooren und Auen sowie das Planen von Naturparken und Biosphärenreservaten. Wer hätte es gedacht, letzteres interessiert mich tatsächlich etwas mehr. Ich wurde schon an der Uni genommen, bin jetzt auf Wohnungssuche und etwas gestresst, aber sehr gespannt, und frag mich, wie es wohl sein wird, wenn es dann im Oktober mit dem Studium losgeht.

Zum Abschluss mache ich gerne etwas Werbung für ein FÖJ: Ich wusste nach dem Abitur nicht, was ich beruflich machen möchte, und hatte auch nicht wirklich einen Überblick darüber, wo meine Stärken und Schwächen liegen. Auszuziehen hätte ich mir nie im Leben zugetraut, studieren wollte ich auf gar keinen Fall und generell bin ich am Liebsten in meiner Comfort-Zone geblieben. Jetzt hat sich doch einiges getan: Ich ziehe bald aus, um zu studieren (?!), ich habe etwas über meine Stärken, Schwächen und Interessen gelernt, habe mein eigenes Geld verdient und bin schon selbstständiger geworden. Und ich muss die Seminare einfach nochmal hervorheben: Ich konnte durch sie ein bisschen Vertrauen in mich selbst und andere gewinnen. Auch der Austausch und das enge Zusammenleben mit den anderen FÖJlern war für mich sehr wichtig. Ich konnte dort sehr viel zwischenmenschliches lernen, so etwas wie Grenzen setzen und kommunizieren, zuhören, auf meine Intuition hören, loslassen und auch viel lachen. Oder zumindest anfangen, diese Dinge zu erlernen. Es war etwas sehr besonderes mit diesen Menschen in ähnlichem Alter, die alle ein Interesse an der Natur und an Nachhaltigkeit haben, im Austausch zu sein und gleichzeitig die Unwissenheit nach dem Abitur, den (doch sehr unterschiedlichen) Alltag als FÖJler, dann das Finden eines Studiengangs oder Ausbildungsplatzes und das Ausziehen von zu Hause zu erleben. Ich hatte das erste Mal das Gefühl, mich in einer Gruppe von Menschen wohlzufühlen, ich selbst sein zu können und vor allem Verstanden zu werden. Danke an all die sympathischen, bodenständigen, einzigartigen und ehrlichen Menschen, die mich in diesem Jahr auf den Seminaren begleitet haben, auf Wiedersehen! Vielen Dank auch an die tollen Menschen auf meiner Einsatzstelle: an Marlene, Alex, Lukas, Nathalie, Jaya, Gesina, Henrik und Ankathrin!

Eure Svenja

Mehr zum FÖJ hier.

Mehr über die Seminare hier.

Auf dem Weg zur Fairtrade Schüler:innenakademie…

 

Mit Bailey im Büro…

 

Mit Marlene im Palmengarten…

 

…Und schließlich mit (fast) allen bei der Einweihungsfeier :herz:

Svenja Flach
Author: Svenja Flach

Hi, ich bin Svenja. Ich mache zurzeit mein FÖJ bei Lust auf besser leben und kümmere mich um die Veröffentlichung unserer Events und unseres Blogs sowie den Newsletter. Des Weiteren bin ich für unseren Instagram- und Facebook-Account zuständig und unterstütze das Team bei einigen Projekten.

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