Demokratie – Frust – Eintreten für Werte und Zukunftsfähigkeit | Team Insight von Alexandra

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17. Oktober 2023

ÜBER DEN AUTOR
Ankathrin Förster
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Demokratie – Frust –Eintreten für Werte und Zukunftsfähigkeit

Gerade waren Landtagswahlen. Parteiübergreifend wurde für das Wählen an sich geworben – speziell gegen rechts. Leute wie unsere Nachhaltigkeitsbotschafterin Lena vom Glauburg Café haben sich für die Kampagne „Steht auf für ein Hessen ohne Hass!“ eingesetzt. Danke dafür! Nur genutzt hat es nichts, da die anderen Parteien mit eigenen zukunftsfähigen Ideen offensichtlich trotzdem nicht punkten konnten. Zweitstärkste Kraft in Hessen wurde eine in Teilen rechtsradikale antifeministische Partei, die den Klimawandel leugnet und Werte wie Nächstenliebe und Respekt mit den Füßen tritt. Ich könnte mich ins Bett verkriechen und am liebsten nie wieder rauskommen. Wie konnte das passieren, fragt man sich nun landauf und landab? Befragungen von infratest dimap zeigen, dass die Abstimmung zum einen ein „Denkzettel“ für die Ampelregierung in Berlin sein sollte und zudem in einigen Regionen insbesondere Angst vor einer „Invasion durch Flüchtlinge“ herrscht.

Ich bin schockiert, dabei drückt die Wahl einfach nur aus, in welch desolatem Zustand unser Gesellschaftssystem sich befindet. Ich muss gestehen, dass ich mit den Gründen des Abstimmungsverhaltens echt ein riesiges Problem habe. Aus meiner Sicht rechtfertigt nichts, absolut nichts, die AfD zu wählen. Haben wir aus den vergangenen Wochen, Jahren und Jahrzehnten wirklich nichts gelernt? Ist die Angst vor Veränderung so groß geworden, dass Menschen lieber eine Partei wählen, die unsere Demokratie aus den Angeln heben möchte? Wenn sie die AfD wenigstens gewählt hätten, weil sie der Überzeugung sind, dass sie besser als die anderen Parteien die Probleme des Klimawandels, der kriegs- und hungerbedingten Geflüchteten, des Investitionsstaus und Konzeptlosigkeiten im Bildungssystem angehen könnten. Aber durch Konzepte, Werte, konstruktive Politik und Lösungsorientierung ist die AfD bisher weder in Berlin noch in Wiesbaden aufgefallen. Das kann es also wirklich nicht sein.

Wie gewinnen wir Menschen für Zukunftsfähigkeit?

Aber es bringt nichts, nur auf den Wähler:innen rumzuhacken. Mindestens genau so viel Verantwortung tragen diejenigen, die es nicht schaffen, die Sorgen und Ängste der Menschen ernst zu nehmen und Lösungen zu erarbeiten, die von möglichst vielen mitgetragen werden. Denn offensichtlich fühlt sich ein guter Teil der Gesellschaft abgehängt und weggedrängt. Wie schaffen wir es, dass nicht noch mehr Menschen nach rechts abwandern? Das ist tatsächlich nicht einfach, denn die Probleme, mit denen wir konfrontiert sind, sind komplex und alles andere als trivial. Das merken wir bei unserer Arbeit jeden Tag. Es gibt auf schwierige Fragen leider keine einfachen Antworten.

Da fallen mir dann leider nur drei Wege ein, die alles andere als leicht sind:

  • Mehr Menschen mit stabilem Wertekorsett und Fachkompetenz engagieren sich in der Politik und nehmen die Herausforderung an, um dem Populismus mehr gute Alternativen bieten zu können.
  • Zukunftsorientierte Politiker:innen jeglicher Farbe kannibalisieren sich nicht gegenseitig, sondern üben sich darin, Menschen kommunikativ dort abzuholen, wo sie stehen, sie bei Lösungsprozessen zu beteiligen, und ihre Lösungsvorschläge verständlich zu kommunizieren.
  • Unsere formalen und informellen Bildungslandschaften schaffen es, dass Menschen komplexe Probleme, Wirkungszusammenhänge und Zielkonflikte verstehen und Bewusstsein für die Auswirkungen unseres Handelns auf Umwelt und Gesellschaft entwickeln, lokal und global. Damit werden sie resilienter gegenüber populistischen Parolen. Hier versuchen wir mit Lust auf besser leben täglich einen Beitrag zu leisten, beispielsweise über unseren Blog, aber auch durch Projekte und Kampagnen wie „Hinter der Ladentheke – Geschichten aus dem Einzelhandel zu globalen Lieferketten“, „Fashion Campus 2030 – Mode. Zukunkt. RheinMain.“, die „Faire Meile“ rund um die Berger Straße, zu der Ihr bald noch mehr erfahren werdet.

Unser Beitrag im Ehrenamt bei der IHK Frankfurt

Die Landtagswahl ist nicht die einzige Wahl, die in der nächsten Zeit stattfindet. Letzte Woche ist die Frist abgelaufen, zu der sich Unternehmer und Unternehmerinnen für die Kandidatur zur Wahl zur Vollversammlung der IHK Frankfurt anmelden konnten. Alle vier Jahre sind die Mitglieder der IHK aufgerufen, ihre Vertreterinnen und Vertreter in die Vollversammlung zu wählen. Eine der Kernaufgaben der Vollversammlung – als legitimierte Stimme der Wirtschaft – ist es, die wirtschaftspolitischen Grundsatzpositionen der Wirtschaft festzulegen. Und da macht es schon einen Unterschied, für welche Werte und Prinzipien die gewählten Menschen einstehen. Schon seit Jahren engagieren wir uns ehrenamtlich in der IHK: Marlene zunächst durch ihre Wahl ins Präsidium der IHK Frankfurt, ich aktuell durch den Vorsitz des Nachhaltigkeitsausschusses und durch die Entwicklung eines Positionspapiers zu nachhaltigem Wirtschaften. Nun war die Frage: Wieviel Zeit und Kraft verschlingt das Ehrenamt der Vollversammlung und was können wir dort wirklich bewirken? Ich muss gestehen, dass die Abwägung nicht einfach war, denn uns ist im Moment nicht wirklich langweilig… Dennoch gehen wir nun auch wieder den Schritt in die Verantwortungsübernahme, in dem ich mich als Kandidatin zur Vollversammlung zur Wahl stelle. Ich freue mich, dass neben mir auch Nachhaltigkeitsbotschafterinnen wie Nicole von Alvensleben von Stitch by Stitch oder Sabine Schmitt von Apfelgrün zum Anziehen kandidieren. Wenn Ihr wahlberechtigt seid: guckt Euch bis zur Wahl bitte die Wahlliste durch und überlegt, welche Kandidat:innen für Nachhaltigkeit, Werteorientierung und Zukunftsfähigkeit stehen und WÄHLT.

Jedes Engagement zählt

Seid Ihr genauso geschockt von den Landtagswahlen? Dann verfallt jetzt bitte nicht in eine Schockstarre, sondern nehmt all Euren Mut, Eure Kraft und Eure Ideen zusammen und lehnt Euch rein in die gemeinsame Gestaltung der Zukunft. Jedes Engagement zählt, sei es bei der Wahl im Einkaufskorb, bei der Erziehung unserer Kinder, beim Pendeln zur Arbeit oder eben beim Kreuzchen machen bei Wahlen. Wie setzt Ihr Euch für die Zukunft unserer Kinder ein?

Eure Alex

Ankathrin Förster
Author: Ankathrin Förster

Ankathrin ist seit September 2020 Teil unseres Teams. Mit einer großen Vorliebe für To-Do-Listen ist sie super strukturiert, engagiert und warmherzig zugleich. Am Liebsten hält sie Workshops, in denen sie gemeinsam mit Menschen Dinge erarbeitet und ihr Wissen weitergibt. Weil ihr Sinn für look and feel es nicht anders zulässt, bastelt sie genüsslich an der Optik ihrer Vorträge, bis es wirklich gut aussieht. – „Ach, hätte der Tag doch bloß 26 Stunden!“ Als Biologin und 2-fache Mutter liebt sie es, in der Natur zu sein und ist dennoch ein echtes Stadtkind. Seit einigen Jahren lebt sie mit ihrer Familie einen unperfekten „zero waste Lifestyle“ und stöbert leidenschaftlich gerne in Unverpacktläden. Was nie in ihrem Rucksack fehlt, sind mindestens 2 Beutel, um auch spontan mal unverpackt einkaufen zu können und eine Mülltüte, um spontan Müll von der Straße aufzuheben.

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Ankathrin Förster
Author: Ankathrin Förster

Ankathrin ist seit September 2020 Teil unseres Teams. Mit einer großen Vorliebe für To-Do-Listen ist sie super strukturiert, engagiert und warmherzig zugleich. Am Liebsten hält sie Workshops, in denen sie gemeinsam mit Menschen Dinge erarbeitet und ihr Wissen weitergibt. Weil ihr Sinn für look and feel es nicht anders zulässt, bastelt sie genüsslich an der Optik ihrer Vorträge, bis es wirklich gut aussieht. – „Ach, hätte der Tag doch bloß 26 Stunden!“ Als Biologin und 2-fache Mutter liebt sie es, in der Natur zu sein und ist dennoch ein echtes Stadtkind. Seit einigen Jahren lebt sie mit ihrer Familie einen unperfekten „zero waste Lifestyle“ und stöbert leidenschaftlich gerne in Unverpacktläden. Was nie in ihrem Rucksack fehlt, sind mindestens 2 Beutel, um auch spontan mal unverpackt einkaufen zu können und eine Mülltüte, um spontan Müll von der Straße aufzuheben.