Clever FAIRpackt – Ideen gegen die Verpackungsflut auf der Berger Straße

VERÖFFENTLICHT

20. November 2023

ÜBER DEN AUTOR
Marlene Haas
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Trotz Regen und ungemütlichem Novemberwetter fanden am 16. November 15 Menschen den Weg ins KaufhausHessen auf der Berger Straße. Das Faire-Meile -Team hatte im Rahmen der Frankfurter Version der Europäischen Woche der Abfallvermeidung  zu „Clever FAIRpackt – Ideen gegen die Verpackungsflut“ Einzelhändler:innen und Kund:innen eingeladen.

Einig waren sich alle, dass Verpackungen eine nützliche Funktion haben. Sie dienen zum Schutz von Waren, auch im Versand bzw. Transport werden sie gebraucht. Letztendlich verringert eine sinnvolle Verpackung Müll, der durch beschädigte Ware entstehen würde.

Aber… Das Problem liegt auf der Hand: Viele unserer Verpackungen, aus Papier, Karton, Glas und Metall, werden nur einmal verwendet und dann weggeworfen. Es wird immer wichtiger, mit diesen Ressourcen sorgsamer umzugehen, denn sie sind endlich. Wälder können nicht grenzenlos abgeholzt werden, Quarzsand kann nicht ohne negative Auswirkungen abgebaut werden und seltene Erden können nicht ohne ökologische und soziale Folgen für den Globalen Süden dem Boden entrissen werden. Die Menschen im Globalen Süden berichten über die Veränderungen in ihrem natürlichen Lebensraum, leiden unter den klimatischen Veränderungen und plagen sich mit gesundheitlichen Problemen. Das ist Fakt und mittlerweile unumstritten, weshalb sich die Gesetzeslage (wie mit der Novelle des Verpackungsgesetztes oder durch die Lieferkettensorgfaltspflicht) langsam in die richtige Richtung bewegt.

Zurück auf die Berger Straße: Alle Teilnehmenden waren aufgefordert, eigene Ideen und Impulse in die Runde zu werfen. „Wie können wir im Alltag Verpackungen reduzieren, wiederverwenden und umnutzen. Welche Ansätze und Konzepte gibt es bei den Einzelhändler:innen?“

Katja Meifort vom KaufhausHessen verwendet all ihre Kartonagen wieder. Sie hat festgestellt, dass viele Lieferanten weniger verschwenderisch mit Verpackungsmaterial umgehen. So kommen mittlerweile Bücher ohne die Plastikfolie bei ihr an. Ulrike Stork von SinnGut packt Geschenke in alte Straßenkarten, Plakate und Graspapiere ein. Sie weiß auch, wie Einpacken auf Japanisch funktioniert, nämlich mit der Furoshiki-Methode. Parminder Kaur, die den Wein- und Whiskyladen Korks betreibt, nutzt ihre Flaschen und Korken für jahreszeitliche Dekoration, hat sich einen Glasschneider angeschafft und möchte „Wein to go“ anbieten. Bei Marlen Richter von der Auffüllerei ist die Reduzierung von Verpackung Geschäftskonzept: Der Unverpacktladen setzt fast ausschließlich auf Mehrwegverpackungen und hält sie so lange wie möglich im System.

Permanent suchen sie mit den Lieferant:innen nach cleveren Lösungen für eine intelligente Kreislaufwirtschaft.

Unser Fazit: Ein Abend voller erkenntnisreichen Momenten, neuen Einsichten, in wertschätzender Atmosphäre. Was braucht Mensch mehr, an einem verregneten Novemberabend. Wir freuen uns schon auf die FAIRanstaltungen zu Fashion, Lebensmitteln, und Reparieren.

Marlene Haas
Author: Marlene Haas

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