Nachhaltigkeits-Rückblick 2021- Ein Jahr mit vielen Veränderungen

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26. Januar 2022

ÜBER DEN AUTOR
Henrik Brauel
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2022 ist nun schon fast einen Monat alt, und trotzdem möchte ich euch nochmal in die Vergangenheit entführen. Denn auch wenn 2021 nicht gerade als beliebtestes Jahr der Zeitrechnung eingeht, durch Naturkatastrophen, gewaltsame Ausschreitungen und die Coronapandemie geprägt wurde, hat es trotzdem interessante Vorstöße, Einsichten und Entscheidungen vorgebracht, die unsere Zukunft nachhaltiger machen sollen. Wir haben für euch unsere liebsten Nachhaltigkeitsnews des Jahres 2021 rausgesucht. Ich nehme euch mit auf eine Reise…

Das Einwegplastikverbot

Einwegplastik ist einer der größten Faktoren für Umweltschäden in unseren Ozeanen. Meerestiere weisen immer häufiger Spuren des aus Erdöl gewonnenen Stoffes in ihren Mägen auf. Diese Tiere sterben oft einen qualvollen Tod. Das Problem ist meist, dass durch die Überfischung der Meere, viele Fischarten, Wale und andere Tierbestände bedrohlich zurückgehen. Sollte es zu einem weiteren Massenaussterben von Lebewesen im Ozean kommen, käme es zu einer massiven Störung der Ökosysteme, womöglich sogar zum Kippen der verschiedenen Ozeane.

Die gute Nachricht: Neue Regularien im Umgang mit Einwegplastikprodukten sollen langfristig die Umwelt entlasten. Die Einwegkunstoffverbotsverordnung (kurz „EWKVerbotsV“) setzt EU-Recht um wie auch die novellierte Verpackungsverordnung (kurz „VerpackV“). Sie verbieten nun unter anderem das in den Verkehr bringen von folgenden Einwegkunstoffprodukten: Wattestäbchen, Besteck, Teller, Trinkhalme, Rührstäbchen, Luftballonstäbe, To-Go Lebensmittelbehälter und To-Go-Trinkbecher (einschließlich der Verschlüsse und Deckel). Ebenfalls müssen Gastronomie-Betriebe ab 2023 eine nicht teurere Mehrwegalternative anbieten  und/oder selbst mitgebrachte Behältnisse auffüllen. Ausnahmen bilden hier kleine Verkaufsstellen mit höchstens fünf Beschäftigten und einer Ladenfläche von nicht mehr als 80 Quadratmetern, diese müssen aber mitgebrachte Behälter erlauben und dafür aktiv werben. Zurecht also eines unserer Highlights im letzten Jahr.

Klimaschutz und das Verfassungsgericht

„Es ist ein unfassbar großer Tag für viele.“ So kommentierte Luisa Neubauer (Fridays for Future) das Urteil des Bundesverfassungsgerichts über das Klimaschutzgesetz von 2019. Es sei unzureichend und in Teilen verfassungswidrig. „Der Schutz des Lebens und der körperlichen Unversehrtheit nach Art. 2 Abs. 2 Satz 1 GG schließt den Schutz vor Beeinträchtigungen durch Umweltbelastungen ein, gleich von wem und durch welche Umstände sie drohen“, kommentierte die Institution auf ihrer Website.

Das Urteil resultierte aus Verfassungsbeschwerden mehrerer Privatpersonen und Umweltschutzverbänden. Den Beschwerden wurde stattgegeben, währenddessen die Beschwerden der Umweltverbände abgewiesen wurden. In Teilen der politischen Lager und Parteien wurde das Urteil als Sieg gefeiert. Wir feiern mit.

11. Juni: Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz

Mehr Schutz von Menschen und Umwelt in der globalen Wirtschaft bedeutet diese Errungenschaft. Was die CSR-Richtlinie bisher nur mäßig schaffte, wird nun hoffentlich einfacher. Kleidung kommt aus Asien, Kakao und Obst aus Afrika, Kaffee aus Südamerika: Die Rechte der Menschen zu schützen, die Waren für Deutschland produzieren – das ist Ziel des Gesetzes über die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten. Der Bundestag hat es „…im Februar 2021 beschlossen. Damit werden Unternehmen mit mindestens 3.000 Beschäftigten ab dem Jahr 2023 (bzw. 1.000 Beschäftigten ab 2024) verpflichtet, ihrer globalen Verantwortung für die Achtung der Menschenrechte nachzukommen.“

„Mit dem Gesetz werden gleichzeitig auch Wettbewerbsnachteile für Unternehmen abgebaut, die schon heute freiwillig in ein nachhaltiges Lieferkettenmanagement investieren“, schreibt die Bundesregierung auf ihrer Website.

Fashion im Kiez

Im Sommer 2021 fand zum ersten Mal die Frankfurt Fashion Week statt. Bisher hat die Fashion Week in Berlin stattgefunden und coronabedingt konnte der Auftakt in Frankfurt leider primär nur digital stattfinden. Wir haben dies zum Anlass genommen und das Thema aufgegriffen. Denn Nachhaltigkeit in der Mode findet zwar punktuell statt, Fast Fashion ist aber immer noch die Regel statt Ausnahme. Daher haben wir mit unseren Partnerinnen vom Frankfurt Fashion Movement und der Unterstützung des Frankfurter Wirtschaftsdezernats und dem Netzwerk Nachhaltigkeit Lernen die Schaufensterausstellung „Fashion im Kiez“ ins Leben gerufen und erstmalig in Bornheim gezeigt. Die Ausstellung bestand aus 5 Stationen zu folgenden Themen im Bereich Fair Fashion:

  1. Rohstoffe
  2. Spinnen, Weben, Veredeln
  3. Konfektionierung
  4. Transport und stationärer Handel
  5. Circular Fashion

Fünf Läden, die sich um faire Mode bemühen, rund um die Berger Straße haben mitgemacht, zahlreiche weitere Einzelhändler:innen in ganz Frankfurt haben die Aktion unterstützt. Die Aktion ist so gut gelaufen, dass wir diese diesen Januar nach Bockenheim gebracht haben.

Schlusswort
Das Jahr 2021 war ein ganz Besonderes. Noch viele tolle Ereignisse mehr fanden statt, schreibt uns gern, dann nehmen wir sie auf. Es war ein besonders verrücktes, ein zermürbendes und ein spannendes Jahr. Wir können auf jeden Fall Einiges für die Zukunft mitnehmen. Allerdings gilt eines wie schon zuvor: Wir müssen JETZT handeln um Klimakatastrophen wie die Fluten 2021 langfristig zu verhindern. Wir alle haben doch „Lust auf besser leben“.

Henrik Brauel
Author: Henrik Brauel

Hallo, ich bin Henrik. Ich mache zurzeit mein Jahrespraktikum bei Lust auf besser leben und kümmere mich primär um den Webguide, Newsletter und das Botschafter:innenprogramm. Dabei arbeite ich mich gerne in neue Themen ein und veröffentliche sie für Euch in Form von informativen Artikeln im Blog.

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