Wie viele Blauwale verbrauchst Du? – Start unserer Klimachallenge

VERÖFFENTLICHT

29. März 2022

ÜBER DEN AUTOR
Henrik Brauel
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Zugegebenermaßen neige ich dazu, viel Strom zu verbrauchen. Das ist nicht nur teuer, sondern je nach Stromanbieter auch nicht besonders klimafreundlich. Der Energiesekttor in Deutschland hat 2021 ca. 41,1% der gesamten Emissionen verursacht und ist somit der CO2-reichste Sektor der Deutschen Wirtschaft. Das entspricht ungefähr 27 Millionen Tonnen oder ca. 142.000 ausgewachsenen Blauwalen, dem schätzungsweise schwersten Tier der Erdgeschichte.

Dass der Energiesektor viel CO2 erzeugt, ist keine Neuheit. Durch Kohle, bisher Hauptträger des Energiesektors, und Gas als sogenannte „Brückentechnologie“ für die zukünftigen Jahre, wird dieser Trend vermutlich nur wenig abnehmen.

Ich möchte jedoch kein Trübsal blasen. Es gibt natürlich  Alternativen: Die Begrenzung des eigenen Konsums. Denn die stärkste wirtschaftliche Macht, die es gibt, haben  Kund:innen selbst in der Hand. Wenn die nachfrage nach Ökostrom bemerkbar steigt, Kohle und Gas vermieden werden und in nachhaltige Geldanlagen investiert wird, könnte sich der Blick jener verändern, die ausschließlich an Profit interessiert sind oder Angst haben, einen nicht verkraftbaren wirtschaftlichen Schaden durch die Umstellung auf Klimafreundlichkeit zu erleiden.

Umso wichtiger ist es, dass das jährliche und weltweit stattfindende Event „Earth Hour“ ein Zeichen gegen übertriebenen Konsum von Energie und seine Folgen setzen will. So schalteten am Samstag verschiedene Unternehmen, Gemeinden, Städte und Privatpersonen um 20:30 Uhr die Lichter aus.

Wir nehmen die diesjährige Earth Hour in Frankfurt zum Anlass, teamintern auf die Suche zu gehen: Was können wir tun?

 

Argument abseits von Umwelt- und Klimapolitik

Selbst wenn einer/einem der Klimaschutz nicht als Argument reicht, Ressourcen deutlich sparsamer zu verwenden, gibt es weitere Argumente für den Schutz von Ressourcen. Solange wir noch nicht auf erneuerbare Energien umgestiegen sind, besteht eine Abhängigkeit zu Importen von fossilen Brennstoffen wie Kohle oder Erdgas. Russland ist einer der größten Handelspartner Deutschlands in Bezug auf Kohle, Gas und Öl und hat sich nach Meinung der meisten Bürger:innen als verlässlicher und moralisch vertretbaren Partner disqualifiziert. Mit eben diesen Importen von russischen Energieträgern wird unser Konsum von Strom, Wärme und Treibstoff teils mitgesichert. Bei einem sofortigem Importstopp müssten wir demnach unseren Konsum kurz- oder langfristig anpassen.

Aber soweit wird es wohl in näherer Zukunft nicht kommen. Die Bundesregierung hat bereits angekündigt, dass Importstopps von Kohle, Gas und Öl momentan nicht geplant sind. Das kommt vor allem durch die Sorge vor einem kalten Winter 2022/2023. Die vorgelegte Alternative ist, dass Deutschland seine Gas-, Kohle- und Ölgeschäfte in andere Länder verschiebt. Kandidat:innen für Gas sind unteranderem die USA. Mit umweltschädlichem Frackinggas leistet das nicht gerade einen positiven Beitrag zur Deutschen Klimabilanz. Doch ist das wirklich eine Alternative?

Was bringen uns Importe aus anderen Ländern

Vizekanzler Robert Habeck erklärt am 01.03.2022, dass die Umwelt, sofern die Versorgungssicherheit gefährdet ist, hinten anstehen muss. Eine Aussage, die verständlich und gleichzeitig wenig zukunftsfähig ist. Denn vergessen wird hier, dass der Klimawandel und seine Auswirkungen langfristig vermutlich für Kriege um Ressourcen verantwortlich sein werden. Jetzt die Nachhaltigkeit hinten an zu stellen ist nicht nur umweltpolitisch eine Tragödie, sondern auch sicherheitspolitisch ein Supergau.

Unsere Gasimporte in andere Länder zu verlagern, ist also wohl wenig förderlich.

Steht Umweltschutz im Widerspruch zu Lebensfreude?

Niemand ist perfekt, kein Politiker, keine Politikerin, wir selbst am allerwenigsten. Vor allem auf unsere eigene Lebensweise bezogen gibt es viel zu tun.

Da nehmen wir uns, das Team von „Lust auf besser leben“, überhaupt nicht raus. Wir alle haben Angewohnheiten und/oder Bedürfnisse, die mit Sicherheit umweltfreundlicher umgesetzt werden könnten. Es geht darum, im Rahmen der eigenen Möglichkeiten, Ressourcen und vor allem Emissionen einzusparen. Eine Artikelreihe zu eben diesem Thema wird nun zweiwöchig im Blog veröffentlicht. Wie kann jede:r einzelne etwas in seinem/ihrem Alltag ändern, und was sind die Ideen des „Lust auf besser leben“ Teams?

Henrik Brauel
Author: Henrik Brauel

Hallo, ich bin Henrik. Ich mache zurzeit mein Jahrespraktikum bei Lust auf besser leben und kümmere mich primär um den Webguide, Newsletter und das Botschafter:innenprogramm. Dabei arbeite ich mich gerne in neue Themen ein und veröffentliche sie für Euch in Form von informativen Artikeln im Blog.

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